AP 1: Evaluierung der bisherigen Bewertungsmethodik nach Engl
Auf Basis der durch Andreas Engl in seiner Bachelorarbeit an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf 2012 erarbeiteten Bewertungsmethodik soll nun mittels EULE gemeinsam mit Fachexperten ein professionelles Umweltaudit für ein regeneratives und ökologisch nachhaltiges sowie digital unterstütztes Energiezeitalter entwickelt werden. Zunächst erfolgt die Sichtung und Revision der bestehenden Bewertungsmethodik. Es wird eine aktualisierte Literaturrecherche durchgeführt, um den state-of-the-art zu dokumentieren und darauf aufzubauen.
AP 2: Optimierung für die technische Umsetzung
Auf Basis der Bewertungsmethodik sollen die in regelmäßigen Abständen erhobenen Daten vor Ort durch die Projektpartner anlagenspezifisch und digital erfasst werden. Anschließend werden diese Daten in einer webbasierten Datenbank für die automatisierte Kennzeichnung der jeweils produzierten kWh einer Energie-Erzeugungsanlage abgespeichert. Die Stromkunden erhalten Zugriff auf diese Datenbank und dadurch einen Einblick in die Energiewende vor Ort. Das anlagenspezifische Umweltaudit könnte langfristig als modellartiges Regelinstrument regional wie auch national eingesetzt werden. Dazu werden Strategieansätze zu dessen Verbreitung und allgemeinen Anwendung im Sinne der „guten fachlichen Praxis“ und im Idealfall zur Standardisierung erarbeitet. Dabei werden insbesondere die nationalen Bemühungen zur Steigerung der Biodiversität berücksichtigt.
AP 3: Fertigstellung und Test
Für die digitale Erfassung sowie die automatisierte Ablage und Verwaltung von geografisch verorteten Daten in webbasierten Karten mit auslesbaren Datensätzen werden geeignete Erfassungsgeräte, Erfassungssoftware, erprobte Workflows sowie ein leistungsfähiger Server zur Datenhaltung eingebracht. Die Integration in einen Produktionsnachweis für Stromverbraucher wird durch das SMECS-Forschungsprojekt gewährleistet, dementsprechend soll eine Anbindung der EULE-Datenbank zur Anwendung im Feldtest vorbereitet werden. Das EULE-System soll für alle regenerativen Energieerzeugungsarten anwendbar sein, sobald bei diesen ebenfalls eine Optimierung zur technischen Umsetzung (AP 2) abgeschlossen ist.
AP 4: Evaluierung und Dissemination
Zur Vorbereitung einer breiten Anwendung durch viele Energieerzeuger, Verbraucher und Versorger wie z. B. Bürgerenergiegenossenschaften oder kommunale Stadtwerke wird ein Anwendungsleitfaden erstellt. Das EULE-System wird anhand eines Demonstrators (Online-Tool) und entsprechender Praxisbeispiele (Solarfelder) sowie in Informationskampagnen der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Projektergebnisse sollen auf alle Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Deutschland übertragen werden können, um die geschilderten positiven ökologischen Auswirkungen zu erreichen. Die Erzeugergemeinschaft für Energie in Bayern eG (EEB eG) und die regionalwerke GmbH & Co. (RW) werden dazu den Anfang machen. Die Kennzeichnung der Produktionskriterien nach EULE ermöglicht einen detaillierten Produktionsnachweis sowie die Förderung einer ökologischen Anlagengestaltung und -nutzung. Die EEB eG sowie die RW verwenden das Projektergebnis im Anschluss an EULE zur detaillierten Kennzeichnung der Strommengen.
Das Auditsystem nach EULE soll einen Wettbewerbsvorteil vor allem in puncto Glaubwürdigkeit bei den Verbrauchern sichern. EULE-gekennzeichnete Strommengen sollen Einzug in den deutschen Stromhandel halten. Letztendliches Ziel ist die Auditierung von dezentralen Energieerzeugungsanlagen in Deutschland in Verbindung mit der Stärkung von Artenvielfalt, naturnahen Lebensräumen und der Landschaftsqualität, damit eine im umfassenden Sinn nachhaltige, umwelt- und sozialgerechte Energiewende gelingen kann. Über geeignete Formate und Aktivitäten sollen Öffentlichkeit und Politik über die Inhalte und Ziele von EULE informiert und zur Förderung, Unterstützung und Beteiligung motiviert werden.
Weinhold, N.; Eng, A.; Honecker, R.; Gnädinger, J.; Reinke, M. (2021): Das Solarfeld als Biotop: Das Projekt Eule fördert Artenvielfalt auf der Photovoltaik-Freifläche. ERNEUERBARE ENERGIEN 32 (1), S. 64-65.
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Engl, A.; Reinke, M.; Gnädinger, J.; Zwander, H. (2020): Evaluierungssystem für eine umweltfreundliche und landschaftsverträgliche Energiewende, am Beispiel von Solarfeldern. Endbericht EULE, 133 S.
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Engl, A.; Reinke, M.; Gnädinger, J.; Zwander, H. (2020): Evaluierungssystem für eine umweltfreundliche und landschaftsverträgliche Energiewende, am Beispiel von Solarfeldern. Abschlussbericht EULE – Projektphase II, 181 S., Stand: 04.10.2021.
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Enkhardt, S.; Pressebericht, . (2021): Projekt „Eule“: Solarparks tragen zur Erhöhung der Artenvielfalt bei. pv magazine, Online-Medium.
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