Das Fachgebiet Pflanzenernährung des Instituts für Gartenbau der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) übernimmt mit ihrem modern ausgestatteten Labor die Analyse der Kultursubstrate aus allen Modellregionen. Außerdem betreut und koordiniert das Team um Prof. Dr. Elke Meinken die teilnehmenden Demonstrationsbetriebe in Bayern und arbeitet in diesem Zusammenhang eng mit der LWG Veitshöchheim sowie der Erzeugerringberatung für Blumen und Zierpflanzen in Bayern Süd, Mittel- und Unterfranken zusammen. In der Modellregion Süd (Bayern) sollen die Demonstrationsbetriebe möglichst über alle Regierungsbezirke verteilt sein, wobei Produktionsbetriebe mit überwiegend indirektem Absatz und einem breiten Kulturprogramm (z.B. Frühjahrsblüher, Poinsettien, Cyclamen, Elatiorbegonien bis zu Beet- und Balkonpflanzen) den Schwerpunkt der Produktion bilden sollten.
In der ersten Projektphase werden die betriebsspezifischen Gegebenheiten erfasst und das Kulturprogramm festgelegt. Anschließend werden dazu passende, torfreduzierte Substratmischungen ausgesucht. Durch regelmäßige Betriebsbesuche sowie engmaschige Substratanalysen wird die Kulturführung in dieser Phase optimiert und angepasst. Zudem soll die Substratlogistik und -lagerung als qualitätsbeeinflussender Faktor erfasst und untersucht werden. In der letzten Phase werden die Betriebe bei der Etablierung der torfreduzierten Substrate begleitet und die dauerhafte Umstellung angestrebt. Während der vierjährigen Projektlaufzeit soll der Torfanteil in den verwendeten Substraten auf einen kultur- und betriebsspezifisch minimalen Anteil verringert werden und maximal bei 50 % liegen. Um die Umstellung auf torfreduzierte Substrate auch ökonomisch zu bewerten, wird das Vorhaben in einem weiteren Teilprojekt vom Fachgebiet Betriebswirtschaftslehre des Instituts für Gartenbau betriebswirtschaftlich begleitet (siehe links: TerZ-BWL bei Weblinks).
Der Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch stellt einen wichtigen Projektschwerpunkt dar. Die Koordinatoren und Demonstrationsbetriebe regional und bundesweit befinden sich in in einem kontinuierlichen Austausch. Die Formate dazu sind Projekttreffen, Betriebsbesuche und Videokonferenzen. Die gesammelten Erkenntnisse sollen zudem Fachkreisen, beispielsweise interessierten Gärtnern, zur Verfügung gestellt werden. Zum einen erfolgt dies über digitale Medien wie z.B. Onlineseminare, gartenbauliche Informationsportale und Internetseiten der am Projekt beteiligten Institutionen. Zum anderen bietet die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf Fachvorträge, Seminare und Exkursionen zu den teilnehmenden Betrieben an.
Durch die umfassende Information aller an der Wertschöpfungskette Beteiligten (Substratproduktion, Gartenbaubetriebe, Beratung, Handel) soll die Entscheidungsfindung bezüglich einer stark torfreduzierten Produktion erleichtert werden. Zudem stehen die Erkenntnisse aus dem Projekt der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Präsentation der im Zusammenhang mit dem Projekt gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse auf öffentlich zugänglichen Kanälen ermöglicht jedem eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema Torfersatzstoffe. Um einen intensiven Wissenstransfer zu ermöglichen stellt die LVG Heidelberg ihr Know-how und die erforderliche EDV-Technik im Bereich der Learning Management Systeme für alle Projektpartner zur Verfügung.
Newsmeldung HSWT, . (2022): Etablierung torfreduzierter Erden und Substrate im Gartenbau: HSWT als Verbundpartnerin eines bundesweiten Modellprojekts. Forschung-News der HSWT, 01.04.2022.
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Medienbeitrag, . (2022): Ist torffreie Erde besser? Textbeitrag zur Podcast-Folge "Warum torffreie Erde gut für die Umwelt ist" vom 24.03.2022 auf Bayern 1.
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Medienbeitrag, . (2022): Gut für das Klima: Torffreie Erden im bayerischen Praxistest. Beitrag des BR 24.
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Medienbeitrag, . (2022): Warum torffreie Erde gut für die Umwelt ist. Besser leben. Der BAYERN 1 Nachhaltigkeitspodcast, 24.03.2022.
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Newsmeldung HSWT, . (2020): HSWT-Wissenschaftler diskutieren auf der Fachtagung 'Torfminderung' im BMEL mit weiteren Experten über Torfalternativen. Forschung-News der HSWT, 12.03.2020.
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