Der Hauptnutzen dieses Projekts ist ein internationaler Wissensaustausch unter Berücksichtigung der unterschiedlichen kulturellen, klimatischen und sozioökonomischen Gegebenheiten in Nordrussland und Deutschland. Die Studierenden werden in der Lage sein, die Auswirkungen unterschiedlicher sozioökonomischer und kultureller Bedingungen für einen Planungsprozess in Landschaftsarchitektur zu verstehen. Modernste Datenerfassungstechnologien werden hierbei eingesetzt.
Das gesamte Projekt läuft in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Sankt Petersburg, zu der von beiden Hochschulen sehr gute Kontakte bestehen. Aufgrund von Corona findet das Projekt 2020/21 im virtuellen Raum statt!
Im Rahmen dieses Projekts ist eine bislang nicht nutzbare Freifläche einer Klinik und Rehabilitationseinrichtung zu gartentherapeutischen Zwecken umzugestalten. Der gartentherapeutische Forschungansatz ist bislang in Russland einzigartig.
In einem ersten Schritt werden
von den russischen Studierenden Befragungen nach den Methoden der
empirischen Sozialforschung durchgeführt (Ärzte, Reha-Personal,
Patienten, Angehörige etc.). Ziel ist es eine nachhaltige, gestalterisch
ansprechende und zugleich medizinisch funktionale Freifläche zu
gestalten. Die klimatischen Rahmenbedingungen Sankt Petersburgs sind für
die therapeutische Nutzung einer solchen Freiflächen alles andere als
optimal. Die Vegetationsperiode ist kurz, häufiger und heftiger Wind
gehören ebenso wie Regen zum Alltag. Die Winter sind von langer
Dunkelheit geprägt, die Sommer von sehr kurzen hellen Nächten. Da aber
gerade für kranke bzw. rehabilitationsbedürftige Menschen der direkte
Kontakt zur Natur von großem Mehrwert ist (Stichwort: Gartentherapie),
ist nach Lösungen zu suchen, die alle Notwendigkeiten erfüllen. Bedingt
durch die Historie ist der offene Umgang mit Personen mit Behinderungen
in Russland meist zurückhaltend.