• Laufzeit: 01.05. – 31.12.2016
  • Schwerpunkt: Landnutzung
  • Forschungsstatus:  Abgeschlossen

Prüfung eines probiotischen Futterzusatzstoffes in der Putenmast (Biomin-Pute)

Eine Maßnahme zur Verringerung des Antibiotikaeinsatzes in der Tierproduktion war 2006 das Verbot, Fütterungsantibiotika in der Mast von Tieren einzusetzen. Seit dieser Zeit wird verstärkt das Augenmerk auf den Einsatz probiotisch wirksamer Futterzusatzstoffe gelegt. Probiotika werden im Futtermittelrecht als „mikrobielle Zusatzstoffe zur Stabilisierung der Darmflora“ bezeichnet. Hierbei handelt es sich um lebende Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien, Bacillussporen, Hefen. Während Antibiotika hemmend oder gar abtötend auf Mikroorganismen wirken, sollen Probiotika durch eine veränderte Zusammensetzung der Mikroflora dem Nutztier zur verbesserten Darmgesundheit und somit zu höheren Leistungen verhelfen. In einem Fütterungsversuch mit Mastputen sollte geklärt werden, welchen Einfluss der Einsatz eines probiotischen Futterzusatzstoffes (Kombination von: Enterococcus faecium, Bifidobacterium animalis ssp animalis und Lactobacillus salivarius) auf die Futteraufnahme, Gewichtsentwicklung und die Futterverwertung männlicher Mastputen des Genotyps B.U.T. 6 (British United Turkey 6) haben.

Abb. 1: Puten aus dem Versuch (Quelle: Dr. Petra Plesch)

Material und Methoden

Es wurden insgesamt 280 männliche Eintagsküken der Herkunft B.U.T. 6 in den Geflügelstall des Lehr- und Versuchsbetriebes in Zurnhausen eingestallt und gleichmäßig auf die vorhandenen 28 Boxen verteilt. Der insgesamt 14 Wochen dauernde Versuch war in vier Phasen unterteilt. Die einzelnen Phasenabschnitte orientierten sich an den Vorgaben des Zuchtunternehmens Aviagen für den eingesetzten Genotyp B.U.T. 6. Allerdings wurden diese Abschnitte leicht modifiziert. Somit dauerten die Mastabschnitte eins bis drei jeweils vier Wochen. Die Phase vier dauerte nur noch zwei Wochen und endete mit der Abschlusswiegung der Tiere an deren 98. Lebenstag. Für jede der vier Phasen wurden Alleinfuttermischungen erstellt, deren Inhaltsstoffausstattung sich an den Empfehlungen des Zuchtunternehmens Aviagen orientierte. Die Alleinfuttermischungen innerhalb einer Phase unterschieden sich lediglich darin, ob sie ein Probiotikum enthielten oder nicht. Der Anteil an probiotischem Futterzusatzstoff – jeweils 0,1 % in den Alleinfuttrmischungen Versuchsgruppe – wurde in der Kontrollgruppe durch ein Placebo (Diatomerde) ausgetauscht. Um eine gleichmäßige Verteilung des Prüfprodukts in der Futtermischung zu gewährleisten, wurde das Probiotikum zusammen mit Weizennachmehl, Monocalciumphosphat und Futterkalk als Vormischung zusammengestellt. Der Versuch war als einfaktorieller Versuchsaufbau angelegt. Aufgrund der Aufteilung der 28 Boxen in Versuchs- (mit probiotischem Futterzusatzstoff) und Kontrollgruppen (ohne probiotischen Futterzusatzstoff) ergaben sich insgesamt 14 Wiederholungen für diesen Versuchsaufbau.

Abb. 2: Durchschnittliche phasenbezogene Gewichtsentwicklung im Fütterungsversuch mit Mastputen (Werte mit gleichem Buchstaben unterscheiden sich nicht signifikant; p < 5 %)

Durchführung

Es werden 280 Eintagsküken (männliche Tiere des Genotyps BUT 6) in dem Geflügelstall der HSWT in Zurnhausen aufgestallt. Die Haltung erfolgt in 28 Boxen (jeweils 6 qm). Es wird eine Zuordnung in eine Kontrollgruppe und eine Versuchsgruppe (mit probiotischem Futterzusatzstoff) mit jeweils 14 Wiederholungen vorgenommen. Der Versuch erstreckt sich über vier Phasen. Hierbei kommen in jeder Phase Alleinfuttermischungen (Inhaltsstoffausstattung nach BUT-Empfehlungen) zum Einsatz, die sich nur hinsichtlich des o. g. Zusatzstoffes unterscheiden. Folgende Daten werden erhoben: Verluste (buchtenbezgen, differenziert nach Phasen), Ein- und Ausstallgewicht, Phasengewicht (tier- und buchtenbezogen), Futteraufnahme und Futterverwertung (buchtenbezogen, differenziert nach Phasen).

Ergebnisse

Der Versuch verlief störungsfrei. Es traten nur vereinzelt Tierverluste auf. Die Tiere zeigten im Vergleich zu den Daten des Zuchtunternehmens für den eingesetzten Genotyp eine sehr gute Gewichtsentwicklung. Die beiden Gruppen unterschieden sich in allen Phasen hinsichtlich Futteraufnahme, Gewichtsentwicklung sowie Futterverwertung nur tendenziell voneinander. Beispielhaft ist die Gewichtsentwicklung beider Gruppen in der Abbildung 2 dargestellt.

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