• Laufzeit: 01.12.2015 – 30.11.2016
  • Schwerpunkt: Landnutzung
  • Forschungsstatus:  Abgeschlossen

Proteinreduzierte und Sojaextraktionsschrot-freie Broilermast

Einleitung und Problemstellung

Das Projekt knüpft an die Thematik des vorangegangenen UFOP-Projekts (524/141) an. In einem Broilermastversuch wurden in Alleinfuttermischungen die Mischungsanteile für Sojaextraktionsschrot teilweise durch Erbsen oder Rapsextraktionsschrot (RES) bzw. Kombinationen dieser beiden Futtermittel ausgetauscht. Bezogen auf die gesamte Mast-periode konnte in der Versuchsgruppe mit 15 % RES und 20 % Erbsen (15/20) der Mi-schungsanteil für SES auf durchschnittlich 13,6 % reduziert werden. Damit wurde gegen-über der Kontrollgruppe (25,8 % SES) nahezu eine Halbierung erreicht (Weindl et al.f 2016). Die bedarfsgerechte Versorgung des Mastgeflügels mit essentiellen Aminosäuren bei gleichzeitig moderater Proteinversorgung weist Vorteile auf. Neben der Entlastung des Stoffwechsels und der geringeren N-Ausscheidung und damit verbunden einer geringeren Schadgasbelastung im Stall, zeigt sich eine verbesserte Fußballengesundheit (Kamphues et al. 2011). Der für das vorgeschlagene Projekt gewählte Ansatz einer systematischen Substitution von SES durch RES und/oder Erbsen soll fortgeführt werden und dazu beitragen, folgende Fragestellungen zu klären: - Können Erbsen (EB) in Kombination mit Rapsextraktionsschrot (RES) in der Masthühnerfütterung Sojaextraktionsschrot als Eiweißfuttermittel ersetzen? - Lässt sich mit einer Kombination aus EB und RES - bei gleichzeitiger Supplemen-tierung von freien Aminosäuren - der Rohproteingehalt der Alleinfuttermischungen (3-Phasenmast) gegenüber den aktuellen Versorgungsempfehlungen absenken? - Wie wirkt sich dieses Fütterungskonzept auf die Futteraufnahme, die Mast- und Schlachtleistungen sowie die Fußballengesundheit von männlichen Ross-Broilern aus? In einem Broilermastversuch wurden in Alleinfuttermischungen die Mischungsanteile für Sojaextraktionsschrot (SES) teilweise durch Erbsen oder Rapsextraktionsschrot (RES) bzw. Kombinationen dieser beiden Futtermittel ausgetauscht. Bezogen auf die gesamte Mastperiode konnte in der Versuchsgruppe mit 15 % RES und 20 % Erbsen (15/20) der Mischungsanteil für SES auf durchschnittlich 13,6 % reduziert werden. Damit wurde gegenüber der Kontrollgruppe (25,8 % SES) nahezu eine Halbierung erreicht (Weindl et al. 2016). Arbeitshypothese für diese Studie war, dass bei Supplementierung nachrangig essenzieller Aminosäuren Rapsextraktionsschrot (RES) und Erbsen auch in hohen Mischungsanteilen erfolgreich eingesetzt werden können. Gleichzeitig sollten die Rohproteingehalte in den Alleinfuttermischungen reduziert werden.

Material und Methoden

Zur Prüfung der Arbeitshypothese wurden zwei Versuchsdurchgänge einer 3-phasigen Mast (Phase (P) 1, P2, P3) mit männlichen Ross 308-Broilern durchgeführt. Die Alleinfuttermischungen wurden auf Grundlage der Bedarfsempfehlungen von Aviagen auf Ebene der ileal verdaulichen Aminosäuren kalkuliert. Folgende Fütterungsvarianten wurden festgelegt: Kontrolle 1 (Rohprotein (XP)-Gehalte 23,5 % P1, 21,5 % P2, 9,0 % P3) und Kontrolle 2 (XP-Gehalte 22,0 % / 20,0 % / 17,5 %), 15 % RES, 20 % RES, 20 % Erbsen, 30 % Erbsen, 15 % RES + 20 % Erbsen, 20 % RES + 30 % Erbsen (ohne SES ab P3) und 20 % RES + 30 % Erbsen (a = ohne SES ab P2; b = ohne SES ab P1).

Ergebnisse und Bewertung

Folgende wesentliche Ergebnisse sind festzuhalten: - Proteinabgesenkte Futtermischungen in der Broilermast führen zu keiner gerichteten Veränderung der Futteraufnahme und der Mastleistung. - Futtermischungen mit hohen Anteilen an Erbsen zeigen gegenüber der SES-Kontrolle keine Unterschiede hinsichtlich Futteraufnahme und Mast- und Schlachtleistungen. - Futtermischungen mit hohen Mischungsanteilen an RES – auch in Kombination mit hohen Erbsenanteilen – führen zu statistisch gesicherten, verringerten Futteraufnahmen und damit einhergehend geringeren Mast- und Schlachtleistungen. Als Ursache für den Leistungsrückgang können eine erhöhte Glucosinolataufnahme und die verringerte Verdaulichkeit der Aminosäuren im RES angeführt werden.

Projektleitung HSWT

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