• Laufzeit: 16.06.2015 – 31.03.2016
  • Schwerpunkt: Weitere Forschungsfelder
  • Forschungsstatus:  Abgeschlossen

Wasserversorgung von Topfpflanzen vom Produzenten bis zum Verkauf

Ziel dieser Arbeit war es, die Wirkung des verfügbaren Wassers auf die Haltbarkeit bedeutender Zierpflanzen zu untersuchen, zu quantifizieren und eine praxisrelevante Messstrategie zur Überprüfung der Qualität zu ermitteln. Dabei sollte auch geprüft werden, ob eine Vorgabe für den Wassergehalt am Wareneingang definiert werden kann, der eine gesicherte Wasserversorgung über den Vermarktungszeitraum gewährleistet. Hierfür wurde untersucht, inwieweit eine sensorbasierte Feuchtemessung als Wareneingangskontrolle eingesetzt werden kann. Entlang der Wertschöpfungskette vom Produzenten bis zur Filiale im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) wurden die Feuchtigkeit und das Gewicht der Topfpflanzen erfasst und wichtige Qualitätsparameter bonitiert.

Abb. 1: Supply Chain und Versuchsablauf

Versuchsablauf

Im Sommerhalbjahr 2015 wurden insgesamt 8 Kulturen verschiedener Herkunftsländer an 6 Terminen für den Versuch erfasst. Während der gesamten Lieferkette (Abb. 1) vom Produzenten bis zum Endverkauf wurden die Klimabedingungen (Temperatur und Luftfeuchte) mithilfe von Dataloggern an den CC-Containern aufgezeichnet. Parallel zu den Lebensmitteleinzelhandels-Filialen (LEH) wurde auch eine Charge an die HSWT ausgeliefert. Dort wurden die Lager- und Verkaufsbedingungen simuliert und auch die Haltbarkeit beim Verbraucher beobachtet. Durch das Wiegen von Einzelpflanzen zu verschiedenen Zeitpunkten wurde der Gewichtsverlust und somit der Wasserverlust entlang der Lieferkette ermittelt. Parallel dazu wurde die Bodenfeuchte mit zwei einfach bedienbaren und kostengünstigen Feuchtesensoren gemessen. An jedem Messtermin erfolgte ebenfalls eine Bonitur der Pflanzen.

Abb. 2: Temperaturverlauf während der Supply Chain

Ergebnisse

Die Temperatur und die relative Luftfeuchte schwankten während der verschiedenen Abschnitte der Lieferkette. Insbesondere die Filialbedingungen mit relativ niedriger Luftfeuchte können bei Pflanzen mit hoher Transpirationsrate zu erheblichen Wasserverlusten führen. Abbildung 2 zeigt den Temperaturverlauf einer untersuchten Kultur vom Produzenten bis hin zum Verkaufsende im LEH. Zu den kritischen Punkten bezüglich der Klimabedingungen entlang der Lieferkette gehören u. a.: - Hohe Luftfeuchte während des Transports im LKW erzeugt ein günstiges Mikroklima für den Befall mit pathogenen Pilzen. - Trockene Klimabedingungen in der Filialphase bedeuten eine erhöhte Stressfunktion mit steigendem Wasserverlust für die Pflanze. - Große Temperatur- und Feuchteschwankungen zwischen den verschiedenen Verfahrensabschnitten stellen einen Stressfaktor für die Pflanzen dar und können zu Schäden durch Über- oder Untertemperaturen bzw. Kondenswasserbildung führen. Während der Transportkette konnte aufgrund der Transpiration ein Gewichtsverlust zwischen 10 % und 40 % gemessen werden. Die begleitenden Messungen mit den Bodenfeuchtefühlern wiesen zum Teil erhebliche Schwankungen auf und erlaubten nur bei Betrachtung entsprechend großer Stichproben eventuell eine Aussage. Die Bonituren spiegelten die optischen Eindrücke eines Qualitätsabfalls einiger Kulturen entlang der Lieferkette wieder.

Fazit

Es zeigte sich, dass der Transport und die Dauer des Versandweges zum Teil deutliche Qualitätsverluste zur Folge haben. Die Wasserversorgung des Substrates ist nur eine von verschiedenen möglichen Ursachen hierfür. So steigt beispielsweise durch die hohe Luftfeuchte während des Transports das Risiko für einen Pilzbefall. Eine weitere Stresssituation stellt der Abverkauf in den Filialen dar. Neben der klimatischen Belastung sind hier auch mechanische Reize durch Kunden, starke Luftbewegungen und möglicherweise erhöhte Ethylengehalte durch Obst und Gemüse zu nennen. Die Messung der Substratfeuchte mittels der hier verwendeten Sensoren konnte im Rahmen der Untersuchung nicht soweit entwickelt werden, dass eine feste Vorgabe für den Wareneingang möglich ist. Hierzu waren die Messwerte zu stark schwankend. Die Qualitätsentwicklung zeigte, dass eine Verkürzung der Transportphase bei einigen Pflanzen erhebliche Qualitätsvorteile mit sich bringen kann. Für eine optimale Qualitätserhaltung sollte daher der Optimierung der Supply Chain mit Blick auf die Dauer vom Abgang beim Erzeuger bis zum Abverkauf, sowie einer optimalen Klimaführung besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Projektleitung HSWT

Zurück
Vor

Projektbearbeitung

Partner