• Laufzeit: 01.06.2015 – 31.08.2018
  • Schwerpunkt: Ernährung
  • Forschungsstatus:  Abgeschlossen

ENABLE 1.0 mit den Teilprojekten "Konsumenten-Involvment bei neu-entwickelten Lebensmitteln" (Arbeitspaket 2-8) und "Virtuelle Feedback Systeme für eine gesündere Lebensmittelauswahl bei Jugendlichen" (Arbeitspaket 3-3)

Der interdisziplinäre enable Cluster ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderter Cluster der Ernährungsforschung und -kommunikation in der Region München – Freising – Nürnberg. Auf der Basis von drei Arbeitspaketen versucht der Cluster mit Hilfe von 23 Teilprojekten mit unterschiedlichen Disziplinen der Ernährungs- und Lebensmittelforschung, schmackhafte und gesunde Fertiggerichte für Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen („junges Erwachsenenalter“, „mittleres Erwachsenenalter“ und „hohes Erwachsenenalter“) zu entwickeln und eine gesunde Ernährung in diesen Phasen zu fördern.

Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf ist mit zwei Teilprojekten in den Arbeitspaketen 2 und 3 am enable Cluster beteiligt, der sich mit der Entwicklung gesünderer Fertigprodukte beschäftigt. Hintergrund: Zum einen kochen Menschen immer seltener selbst, zum anderen soll Essen schnell und leicht zuzubereiten sein, aber dennoch gut schmecken. Immer mehr Verbraucher greifen deswegen auf Fertigprodukte zurück, welchen allerdings ein verhältnismäßig schlechter Ruf im Hinblick auf Qualität oder Gesundheit vorauseilt. Aus diesen Gründen sollen neue, gesündere Fertigprodukte im Zuge des Projekts entwickelt werden. Neue Produkte setzen sich auf dem Lebensmittelmarkt aber unter anderem aufgrund mangelnder Einbindung der Bedürfnisse von Verbraucherinnen und Verbrauchern nur selten am Markt durch.

Für eine erfolgreiche Etablierung der zu entwickelnden Produkte wurde in Arbeitspaket WP2-8 von der HSWT-Professur für Marketing und Management Nachwachsender Rohstoffe untersucht, welche Aspekte potenzielle Konsumentinnen und Konsumenten zum Kauf des neuen Produkts veranlassen würden. Das Hauptziel dieses Teilprojekts war die Einbindung von Konsumenten und ihrer Bedürfnisse in den Entwicklungsprozess neuer, gesünderer Fertigprodukte (wie Burger, Pizza, Proteindrinks) für verschiedene Lebensaltersphasen.

In einem weiteren Arbeitspaket von enable stehen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im Fokus des Interesses. Diese Technologien sollen eine gesündere Nahrungsmittelauswahl fördern. Die HSWT-Professur für Marketing und Management Nachwachsender Rohstoffe untersuchte im Teilprojekt WP3-3 dieses Arbeitspakets die Auswirkungen verschiedener Informationen und Preisinterventionen auf die Fastfood-Auswahl von Jugendlichen. Hierbei wurden während des Bestellvorgangs direkte individualisierte Rabatte (Preisnachlässe) oder indirekte Rabatte (Gutscheine) für eine gesündere Zusammenstellung der Mahlzeit angeboten. Es wurden ein Between-Subject-Design mit Hilfe von Gruppenvergleichen (non-parametrische Tests) und Difference-in-Difference-Modelle verwendet, um die Auswirkungen zu analysieren.

Hintergrund

Menschen kochen immer seltener selbst, Essen soll heutzutage schnell gehen, leicht zuzubereiten sein und dennoch gut schmecken. Immer mehr Deutsche greifen deswegen auf Convenience Food zurück, dem allerdings ein schlechter Ruf vorausgeht. Die Statistiken scheinen diese Annahme zu bestätigen: inzwischen ist jede zweite Person in Deutschland übergewichtig.

Zielsetzung des enable-Clusters

Der interdisziplinäre enable-Cluster ist ein vom Bundesforschungsministerium geförderter Cluster der Ernährungsforschung und -kommunikation in der Region München-Freising-Nürnberg. Auf der Basis von drei Arbeitspaketen versucht der Cluster mit Hilfe von 23 Teilprojekten mit unterschiedlichen Ausrichtungen der Ernährungs- und Lebensmittelforschung, schmackhafte und gesunde Fertiggerichte für Menschen in allen Lebensphasen zu entwickeln und zu fördern:

  1. Schwangerschaft und frühe Kindheit,
  2. Jugend und junges Erwachsenenalter,
  3. mittleres Erwachsenenalter,
  4. hohes Erwachsenenalter.

HSWT untersucht Konsumenten-Involvement bei neu-entwickelten Lebensmitteln (enable WP2-8)

Das Ziel des von der Professur Marketing und Management Nachwachsender Rohstoffe durchgeführten Teilprojekts WP2-8 ist es, die Grundlage für die erfolgreiche Entwicklung gesunder Convenience Produkte für verschiedene Altersklassen (Jugendliche, mittleres Alter und Ältere) zu schaffen. Da neue Produkte auf dem Lebensmittelmarkt aufgrund mangelnder Einbindung der Bedürfnisse von Verbraucher:nnen jedoch nur schwer akzeptiert werden, sollte für die erfolgreiche Etablierung der zu entwickelnden Produkte herausgefunden werden, was potentielle KonsumentInnen zum Kauf des Produkts veranlassen würde.

Dafür wurden in der ersten Phase des Projekts mittels Gruppendiskussionen für die verschiedenen Altersklassen ermittelt, welche Faktoren bei der Wahl von gesunden Lebensmitteln bei den Verbraucher:innen eine Rolle spielen und welche Konsumentenmotive hinter dem Kauf eines Produktes stecken. Darauf aufbauend wurden drei verschiedene gesunde Convenience Produkte passend für die jeweilige Altersklasse entwickelt und in einer zweiten Phase direkt am Verbraucher getestet. Hier sollten Tiefeninterviews dabei helfen, die Konsumentenmotive für die Akzeptanz oder Ablehnung der neuen Produkte zu untersuchen und die Erfahrungen mit dem neuen Produkt wurden diskutiert. Das Hauptziel dieses Teilprojekts war also die Einbindung von Konsument:innen und ihrer Bedürfnisse in den Entwicklungsprozess neuer gesunder Convenience Produkte.

HSWT untersucht virtuelle-Feedback-Systeme für eine gesündere Lebensmittelauswahl bei Jugendlichen (enable WP3-3)

Das Teilprojekt WP3-3 gehört dem dritten Arbeitspaket an, in dem Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) verwendet werden, um eine gesündere Nahrungsmittelauswahl zu fördern. Ziel dieses Teilprojekts war es, Auswirkungen verschiedener Informationen und Preisinterventionen auf die Fastfood Auswahl von Jugendlichen zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurde ein IKT-basiertes, interaktives virtuelles-Feedback-Sysem für Bestell-Terminals in Fastfood-Restaurants entwickelt, welches gesündere Menüvorschläge mit entsprechenden Nährwertangaben mittels einer virtuellen Figur (Avatar) auf dem Bildschirm darbietet, damit Jugendliche bessere und gesündere Entscheidungen hinsichtlich der Zusammenstellung ihrer Mahlzeit treffen konnten.

Die Einflüsse der IKT-basierten Informationsinterventionen am Einkaufsort auf die Menüauswahl wurden mit anderen konventionellen Veränderungen (z.B. einfache textbasierte Nährwertangaben) verglichen. Darüber hinaus war die Untersuchung von Effekten verschiedener Preisinterventionen ein wichtiges Thema des Teilprojekts und wurde von der Professur für Marketing und Management Nachwachsender Rohstoffe durchgeführt.

Während des Bestellvorgangs wurden direkte individualisierte Rabatte (Preisnachlässe) oder indirekte Rabatte (Gutscheine) für eine gesündere Zusammenstellung der Mahlzeit angeboten. Es wurde ein Between-Subject-Design mit Hilfe von Gruppenvergleichen (non-parametrische Tests) und Difference-in-Difference-Modelle verwendet, um die Auswirkungen der direkten, im Vergleich zu indirekten, Preisinterventionen, zu analysieren. Das Experiment wurde zunächst im Labor entwickelt und getestet, bevor es im Rahmen eines Feldexperiments in Restaurants der McDonald's Deutschland Inc. durchgeführt wurde.

Erster Workshop zum Thema: Dem Eiweißmangel im Alter vorbeugen - Entwicklung eines gesunden Proteindrink für Senioren

Eiweißmangel im Alter kann den Stoffwechsel und die Organfunktionen beeinträchtigen sowie den altersbegleitenden Muskelmasseverlust verstärken. Im Rahmen von enable wurde ein neuer, geschmackvoller Proteindrink entwickelt. Erste Probanden zwischen 68 und 87 Jahren testeten im Dezember 2015 verschiedene Eiweißgetränke und trugen so mit ihrer Beurteilung zur Produktentwicklung bei. Das neue Getränk sollte den Ansprüchen und Wünschen der Senioren gerecht werden, ihnen schmecken und zur körperlichen Gesundheit beitragen. Die Ergebnisse waren sehr aufschlussreich. Die Testreihe mit den Senioren in Straubing war der erste von insgesamt sechs Workshops, die das Straubinger Forscherteam mit Konsumenten durchführt. Weitere Workshops beschäftigten sich mit den Bedürfnissen von Heranwachsenden und Menschen mittleren Alters. Es galt herauszufinden, welche Faktoren bei der Wahl gesunder Lebensmittel für Verbraucher wichtig sind.

Publikationen

Promotionen

How we eat - An analysis of human food-related behaviour in Germany from a Social Science perspective

Promovierende Person
M.A. Lyn Lampmann
Forschungsschwerpunkt
Ernährung
Zeitraum
03.08.2015 – 15.12.2021
Wissenschaftlich betreuende Person (HSWT)
Prof. Dr. Klaus Menrad
Einrichtung
Fakultät Gartenbau und Lebensmitteltechnologie
Standort Straubing für nachhaltige Ressourcennutzung
Wissenschaftlich betreuende Person (extern)

Technische Universität München

Consumer responses to personalized price promotions for food products

Promovierende Person
M.Sc. Minh Nguyen
Forschungsschwerpunkt
Ernährung
Zeitraum
01.07.2015 – 07.02.2022
Wissenschaftlich betreuende Person (HSWT)
Prof. Dr. Klaus Menrad
Einrichtung
Fakultät Gartenbau und Lebensmitteltechnologie
Standort Straubing für nachhaltige Ressourcennutzung
Wissenschaftlich betreuende Person (extern)

Technische Universität München

Projektleitung HSWT-Verbund

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