• Laufzeit: 01.04.2014 – 31.12.2016
  • Schwerpunkt: Klimawandel
  • Forschungsstatus:  Abgeschlossen

Verbundvorhaben: ICOS-D, Hauptphase, Teilvorhaben Ökosystemprogramm TV 11

Seit Mai 2010 werden am Standort Mooseurach (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) Dauerbeobachtungen zum Spurengasaustausch zwischen einem Nadelwald auf organischem Boden und der Atmosphäre durchgeführt. Der vom Fachgebiet Vegetationsökologie betriebene Eddy-Kovarianz-Messturm ist Bestandteil des europaweiten ICOS-Messnetzwerkes (Integrated Carbon Observation System). Der Untersuchungsstandort befindet sich in einem Moorgebiet, das Anfang des 20. Jahrhunderts trockengelegt wurde. Nach einer anfänglich landwirtschaftlichen Nutzung wurde die Fläche 1967 mit Fichte und Waldkiefer aufgeforstet.

Die beiden Eddy-Kovarianz Messtürme (Höhe 4 m und 30 m) in Mooseurach

Vorhabenziel

Das Projekt zur Aufbauphase in Mooseurach hat das Ziel, die bereits im v Tl-Projekt "organische Böden" durchgeführte Instrumentierung des ICOS-Standortes zu konsolidieren, entsprechend der identifizierten Fragestellungen weiter auszubauen und die Routine-Messungen abzusichern. Zum Ende des Projektes soll der Standort so ausgestattet sein, dass er in der Routine-Phase langfristig weiterbetrieben werden kann, kontinuierlich Monitaringdaten erhoben werden können und als Plattform für weitere wissenschaftliche und managementrelevante Fragestellungen und Projekte ausgestattet ist.

Vorgehensweise

Zentrale Methode ist die Eddy-Kovarianz-Technik zur Bestimmung der CO2-, H2O- und Energieflüsse mittels eines CSAT-3 Ultraschall­anemometers und eines Enclosed-Path Infrarot-Gasanalysators (LI-7200, LI-COR Biosciences). Zudem werden drei- bis vierwöchentlich Messungen der Ökosystematmung im Tagesverlauf mittels manueller Gaswechselhauben im Unterwuchs durchgeführt. Zur Komplettierung der Spurengasbilanz werden darüber hinaus CO2-, CH4- und N2O-Flüsse mit manuellen Haubensystemen an neun Messpunkten mit je drei Wiederholungen ca. zweiwöchentlich erfasst. Grundwasserstand, Bodentemperaturen in verschiedenen Tiefen und meteorologische Standardparameter im und über dem Bestand werden als Steuergrößen für die Treibhausgasflüsse kontinuierlich aufgezeichnet. Im Dezember 2015 wurde bedingt durch Sturmschäden und Borkenkäferbefall der Waldumbau eingeleitet. Aus diesen Gründen wurde die Waldfläche im Bereich des Messturmes gerodet. Die Naturverjüngung wird wissenschaftlich begleitet. Um die Veränderung besser quantifizieren zu können, wurde ein zweiter vier Meter hoher Eddy-Messturm aufgestellt.

Ergebnisverwertung

Die hier beantragte Aufbauphase ist der Schlüssel, um den Standort komplett auszustatten und für den Routinebetrieb vorzubereiten. Insofern kann das Ergebnis eines komplett aufgebauten Standortes mit laufenden Routinenemessungen für den Dauerbetrieb direkt verwertet werden, bzw. ist die Voraussetzung, um überhaupt in den Dauerbetrieb übergehen zu können. Die bereits jetzt angedachten wissenschaftlichen Projekte zur Kooperation mit ähnlichen Standorten, wie Skogarydin Schweden, sind eine direkte Verwertung der Ergebnisses der Aufbauphase. Für das Netz von ICOS-0 Standorten in Deutschland ist die Verwertung im Sinne der Generierung von Spurengasbilanzen eines als hot-spot-Ökosystemtyps (drainierte organische Böden) von großer Bedeutung. Aus Mooseurach werden in Zukunft weitere Daten für die nationale Berichterstattung AFOLU geliefert.

Projektleitung HSWT

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