• Laufzeit: 01.01.2009
  • Schwerpunkt: Landnutzung

Überprüfung der Schorfinfektions-Vorhersage im Apfelanbau

Die Warnung der Obstanbauer vor einer Infektion durch den Schorferreger (Venturia inaequalis) erfolgt mit Hilfe von Wetterstationen und Sporenfallen. Mit der Computersimulation des Welte-Schorfprogramms wird die Infektionsgefahr errechnet und durch die Pflanzenschutzberatung veröffentlicht. Zusätzlich stand 2014 eine Wetterstation der LfL Freising im Ort Streitelsfingen zur Verfügung. Die Infektionsgefahr wurde durch das Programm Rimpro errechnet und war über die Internetseite www.wetter-by.de abrufbar.

Abb. 1: Blick auf die Versuchsanlage

Vorgehensweise

Um die Schorfinfektions-Vorhersage mit der tatsächlichen Infektion vergleichen zu können, wurden in Containern gepflanzte Apfelbäume der Sorte ‘Golden Delicious‘ unter einem Foliendach kultiviert (Abb. 1). Beginnend ab Austrieb am 13.03.14 wurden fünf Container-Bäume aus dem schützenden Tunnel ins Freiland gestellt und der natürlichen Witterung ausgesetzt. Nach Niederschlägen wurden die Bäume zurück in den Tunnel gebracht. Mit dem Ende der Ascosporenausstoße wurde die letzte Gruppe Bäume am 26.05.14 in den Tunnel zurückgestellt. Zur Kontrolle blieben fünf Bäume die gesamte Zeit im Folientunnel. Weitere fünf Bäume waren von Beginn bis zum Infektionsende der Witterung ausgesetzt. Nach der Inkubationszeit wurde an ca. 250 Blättern pro Baum die Schorfflecke gezählt. Bei den frühen Infektionsterminen wurden nur die Rosettenblätter angeschaut. Ansonsten wurden auch die vollentwickelten Langtriebblätter kontrolliert.

Ergebnisse

Im Tunnel blieben die Bäume ohne Schorfbefall. Die außerhalb des Tunnels kultivierten Bäume zeigten Befall an 6 % der Rosettenblätter und an 14 % der Langtriebblätter (Abb. 2). Zu Beginn der Schorfsaison kam ein stärkerer Befall mit 2,2 % befallener Blätter durch Niederschläge am 06.04.14 zustande. Die Schorfflecken dieser Infektion waren schon am 30.04.14 zu sehen. Sehr starker Schorfbefall wurde zum 27.04.14 festgestellt. 1,3 % der Rosettenblätter und 1,9 % der Langtriebblätter wurden befallen. Bei weiter anhaltenden Nässe entstand zum 29.04. 0,5 % Befall und am 01.05. nochmals 0,6 % Befall. Die starke Infektion Ende April bis Anfang Mai wurde von den Programmen als sehr gefährlich eingestuft. Die Prognose stimmte hier mit der Situation in den Apfelanlagen überein. Späte Infektionen wurden von den Programmen eher überbewertet. Die Infektionsbedingungen waren günstig, aber in den Anlagen waren die Winter-Sporenlager bereits leer. Die frühen Infektionen sind in der Praxis gut durch Belagsbehandlungen zu verhindern. Diese Niederschläge wurden von den Programmen als weniger gefährlich eingestuft. Ohne eine vorbeugende Behandlung hätte diese Infektion zu Sekundär-Infektionen durch Konidien Ende April führen können.

Projektleitung HSWT

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