• Laufzeit: 01.07.2013 – 30.09.2016
  • Schwerpunkt: Umweltvorsorge
  • Forschungsstatus:  Abgeschlossen

Längsschnittstudie zur Wahrnehmung von Alt- und Totholz sowie zur symbolischen Konnotation von Wald

  • Projektleitung HSWT: Prof. Dr. Dr. Olaf Kühne

Die biologische Vielfalt in saarländischen Wäldern wird durch die Erhaltung von Alt- und Totholzbiozönosen im Rahmen einer nachhaltigen Forstwirtschaft sichergestellt. Dieser Entwicklungsprozess beinhaltet eine Veränderung des Landschaftsbildes. Der Wald wird eventuell von Waldnutzern als „unaufgeräumt“ oder „weniger schön“ empfunden. Wahrnehmung ist jedoch stets subjektiv, auch Landschaft entspricht objektiv keinen ästhetischen Idealen wie empirische Untersuchungen gezeigt haben. Die Wahrnehmung von Landschaft ist individuell konstruiert und durch Sozialisierung geformt (vgl. Kühne 2008). Dieses soziale Konstrukt von Ästhetik existiert nicht als allgemeingültiger Konsens, sondern orientiert sich immer am Kontext und des jeweiligen Lebensstils (Reicher/Schauz 2009: 189). Wer definiert eine Landschaft als „schön“ und warum nimmt er diese als „schön“ wahr; Was geschieht, wenn sich Landschaft verändert: warum werden manche Veränderungen akzeptiert und andere abgelehnt. Wirkt sich das Wissen über die Erhaltung der biologischen Vielfalt auf die Art und Weise der Landschaftswahrnehmung aus? Die Wahrnehmung und Bewertung von Landschaftskonstruktionen ist vielfältig. Ipsen (2006) legt drei Dimensionen fest, die Landschaftswahrnehmung klassifizieren: kognitiv, ästhetisch und emotional. Das Wissen über ein Verbesserung der Artenvielfalt durch Totholz in Wäldern und eine damit verbundene positive Wahrnehmung von Wäldern, kann beispielsweise der kognitiven Dimension zugeordnet. Die ästhetische Dimension weist auf Auswirkungen auf das Bild von Landschaft hin und die emotionale Dimension wird deutlich, wenn beispielsweise ein Heimatverlust durch Landschaftsveränderungen befürchtet wird (Kühne 2012)

Zielstellungen und Vorgehensweise

Die sozialwissenschaftliche Evaluierung hat zum Ziel, die Konstruktion der Wahrnehmung der Alt- und Totholzvorkommen in den saarländischen Wäldern zu analysieren und die symbolische Konnotation von Wald als Metapher für Natur (vgl. Lehmann 1996: 145) unter dem Aspekt der biologischen Vielfalt und des Waldschutzes zu untersuchen. Die Wirksamkeit der Kommunikations- und Informationsstrategien sowie die Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen des Projektes werden untersucht. Dies geschieht anhand einer Längsschnittanalyse, in der die Wahrnehmung von Alt- und Totholz in der saarländischen Bevölkerung zu unterschiedlichen Zeitpunkten (im Verlauf des Projektes) analysiert wird. Somit soll einerseits die Wirkung der Öffentlichkeitsarbeit evaluiert und andererseits eine mögliche Wahrnehmungsveränderung aufgezeigt werden. Detaillierte Handlungsempfehlungen und Strategien werden auf Basis der Wahrnehmungsanalyse entwickelt, die zu einer zielgruppengerechten Informations- und Kommunikationsstrategie führen werden.

Projektleitung HSWT

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