• Laufzeit: 01.11.2009 – 30.04.2010
  • Schwerpunkt: Ernährung
  • Forschungsstatus:  Abgeschlossen

Evaluierung von modellhaften Ansätzen zur Versorgung von Kindern in bayerischen Grundschulen mit Obst und Gemüse zur Vorbereitung eines Schulobstprogramms

In der EU sind 22 Millionen Kinder übergewichtig, davon zählen 5,1 Millionen als fettleibig. Im Kampf gegen dieses Problem spielt eine gesündere Ernährung mit frischem Obst und Gemüse eine zentrale Rolle, da so die Energiedichte der Nahrung gesenkt wird. Anhand eines Schulfruchtprogramms sollen schon den Schülern gesunde Essgewohnheiten vermittelt werden. Hierfür stellte die EU ab 2009 jährlich Mittel in Höhe von 90 Millionen Euro zur kostenlosen Abgabe von Früchten an Schulkinder zur Verfügung.

Ziel des Projekts

Im Rahmen des bayerischen Clusters Ernährung wurden Ansätze gesucht, um frisches Obst und Gemüse in moderner und kindgerechter Form in die Schule zu bringen. Dafür wurde 2009 an drei Grundschulen in München ein Pilotprojekt durchgeführt, in dem unterschiedliche Methoden erprobt wurden, um Früchte an Schulkinder zu verteilen. Ziel der vorliegenden Studie war es, das Pilotprojekt zu evaluieren und aus dessen Ergebnis Handlungsempfehlungen für eine flächendeckende Umsetzung an bayerischen Grundschulen abzuleiten.

Das EU-Schulfruchtprogramm

Den teilnehmenden EU-Ländern wurden Mittel in Höhe von insgesamt 90 Mio. Euro zur Verfügung gestellt, um Grundschüler mit Obst und Gemüse zu versorgen. In Deutschland sind die Bundesländer dafür verantwortlich, Strategien für die Durchführung des Schulfruchtprogramms bei der EU-Kommission vorzulegen.

Analyse anderer Programme

Um wichtige Einflussfaktoren auf den Erfolg von Schulfruchtprogrammen herauszuarbeiten, wurden Erfahrungen aus anderen Projekten in anderen Ländern der EU sowie in Deutschland analysiert. Das Ergebnis zeigte bei den teilnehmenden Schülern positive Auswirkungen auf das Ernährungsverhalten. Diese können durch flankierende pädagogische Maßnahmen verstärkt werden. Die Finanzierung solcher Programme stellt eine große Herausforderung dar, da gerade Schüler aus sozial schwächeren Familien erreicht werden sollen.

Evaluierung des Pilotprojekts in München

An drei Münchner Grundschulen wurden Ende 2009 insgesamt 376 Schüler, 39 Lehrer und 29 Eltern mittels standardisierter Fragebögen befragt. Außerdem wurden Interviews mit den drei Schulleitungen und Hausmeistern sowie dem Fruchtlieferanten geführt. Die Befragung zeigt, dass das Projekt bei allen Beteiligten gut ankam und die Motivation in Hinblick auf die langfristige Umsetzung des Programms hoch war. Hierfür eignet sich nach Meinung der Beteiligten besonders die Verteilung im Klassenzimmer. Zu den Stärken des Projekts gehörten die positive Resonanz der Kinder auf die Fruchtverteilung sowie die einfache Logistik. In Gegensatz dazu wurden Schwächen in Bezug auf die Hygiene bei der Verteilung in der Pause, der Fruchtqualität sowie auch der hohe Aufwand beim gemeinsamen Frühstück festgestellt. Daher ist diese Verteilungsform auf lange Sicht am wenigsten geeignet. Weitere Schwächen wurden in Bezug auf die Kommunikation und die Finanzierung beobachtet. Die gesamte Studie steht als pdf zur Verfügung (s. rechts unter Weblinks).

Projektleitung HSWT

Zurück
Vor

Partner