• Laufzeit: 01.11.2022 – 31.07.2023
  • Schwerpunkt: Weitere Forschungsfelder
  • Forschungsstatus:  Abgeschlossen

Open VHB Kurs - Auf Du mit der Kuh: Sinnesphysiologie und Ethologie verstehen, Verhalten deuten und lenken

Rinder sind in weiten Bereichen Bayerns Teil des ikonischen Landschaftsbildes. Sie sind Markenzeichen eines idyllischen, ländlichen Tourismus mit Almwanderungen und Bergseen. Bayern ist auch das Bundesland mit den meisten Rinderhaltungen. Jedoch erleben wir eine Separation von Land und Stadt. Immer weniger Menschen haben Erfahrungen in der Interaktion mit landwirtschaftlichen Nutztieren. Die Frage, wie wir mit Nutztieren umgehen und wie wir sie halten, steht wie noch nie zuvor im Mittelpunkt der gesellschaftlichen Diskussion.

Der Online-Selbstlern-Kurs „Auf Du mit der Kuh“, der im Rahmen des Open vhb Angebots interessierten Personen zur Verfügung gestellt werden wird, soll grundlegende Fakten zur Rinderhaltung und zum Umgang mit Rindern zur Verfügung stellen, damit mündige Bürger:innen informiert mitdiskutieren können. Lerninhalte wie Texte, Grafiken, Videos, Screencasts und Quizzes werden im Rahmen eines mediendidaktischen Konzepts erstellt, das den besonderen Herausforderungen eines offenen Lehrangebots gerecht werden und zum Selbststudium ohne individuelle fachliche Betreuung motivieren soll.

Breitansicht einer Kuh auf der Weide, im Hintergrund weitere Kühe sowie Teil eines Holzstadels
Kühe auf einer Weide © Florian Diel | HSWT
Junger Mann arbeitet in hellem Zimmer lächelnd am Notebook, daneben Smartphone und Kaffeetasse
Online-Lernen von zuhause aus © Colourbox #23748578 / #81285

Zielgruppen und Adressaten des OPEN vhb Kurses

Neben klassischen Milchvieh- oder Mastbetrieben gibt es mittlerweile zahlreiche Hobby- bzw. Nebenerwerbshaltungen von Mutterkühen. So benötigen nicht mehr nur Landwirt:innen, Tierärzt:innen oder auch Viehhändler:innen, die direkten Umgang mit den Tieren haben, sondern auch viele andere ein Informationsangebot und Hilfestellungen zum sicheren Umgang mit den Tieren. Aber selbst im beruflichen Kontext passieren immer wieder Unfälle mit Rindern. Statistiken der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft (SVLFG) weisen für 2020 über 5000 Unfälle aus, sechs davon mit tödlichem Ausgang. Aber auch im Spannungsfeld zwischen traditioneller Almbewirtschaftung und alpinem (Tages-)Tourismus passieren regelmäßig Unfälle, welche durch das Wissen um Kuhsignale und einem angemessenen Verhalten zumeist verhindert werden hätten können.

Ein weiteres Problemfeld liegt in der Tierrettung im Brandfall. Hierbei wurde uns von mehreren Seiten der Bedarf an Fortbildungen zum Tierverhalten und zum richtigen Treiben von Rindern kommuniziert. Im Kontext eines Stallbrandes werden Laien aufgrund ihres Engagements als Rettungskräfte in eine hoch anspruchsvolle Situation im Umgang mit Rindern gebracht. Glücklicherweise erfährt nur ein Bruchteil der Mitglieder von Freiwilligen Feuerwehren einen Stallbrand. Jedoch gilt der Anspruch der Feuerwehren, auf den Ernstfall vorbereitet zu sein.

Ob also touristische Almwanderer, Hobby-Rinderhalter:innen, Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren oder auch Berufslandwirt:innen - das Verständnis davon, wie die Rinder ihre Umgebung wahrnehmen, welche (Warn-)Signale sie senden und wie wir ihr Verhalten am besten lenken können, ist von großem praktischen Interesse. Oftmals besteht auch nur ein reines Interesse an der Anatomie und Sinnesphysiologie der Tiere sowie an derem reziproken Verhältnis zum Tierverhalten. Oder es besteht ein Wissensdrang nach ethologischen, ethischen und ökonomischen Hintergründen der Tierhaltung in Deutschland. Was auch immer die Motivation dafür ist: der hier vorgestellte Kurs ist geeignet, diese Neugierde im Speziellen zu stillen sowie auch Neugierde im Allgemeinen anzuregen.

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