• Laufzeit: 01.02.2021 – 15.09.2024
  • Schwerpunkt: Landnutzung

Forschungsvorhaben Papaya und Sternfrucht im Tropenhaus Klein Eden (CARAMBA)

Das Modellprojekt "Tropenhaus am Rennsteig" untersucht die Möglichkeiten der Erzeugung tropischer Früchte im geschützten Anbau in Deutschland. Die notwendige Beheizung der Gewächshäuser erfolgt dabei durch Nutzung der Abwärme aus einer benachbarten Glashütte, sodass keine zusätzlichen CO2-Emissionen entstehen und die Kosten für die Beheizung gering gehalten werden können. Als Modellkulturen für die erste Phase des Tropenhausprojektes wurden Papaya und Sternfrucht ausgewählt. In den bisherigen Erzeugerländern werden beide Kulturen ausnahmslos im Freiland und im gewachsenen Boden produziert. Es gilt, in dem Projekt die Eckpunkte für ein Kultursystem zu identifizieren, die für eine Gewächshaus-Produktion unter gemäßigten Klimabedingungen eine möglichst hohe Produktivität bei gleichzeitig hoher Ressourcennutzungseffizienz realisierbar machen.

Eine Papaya-Pflanze mit ungefähr 10 bis 12 noch grünen Früchten im Gewächshaus
Fruchtstand einer Papaya-Pflanze © Ralf Schmitt
Längs aufgeschnittene Frucht einer Papays mit dem ocker bis gelbfarbigen Fruchtfleisch und den schwarzen Samenkernen
Frucht einer Papaya © Ralf Schmitt

Vorgehensweise

  1. Veränderung des Kulturverfahrens
    In einem ersten Schritt steht die Entkopplung der Produktion vom natürlich gewachsenen Boden hin zu substratbasierten oder erdelosen Kulturverfahren an. Zu klärende Fragen sind die Identifikation geeigneter Medien für die Kultur in Substrat und in einem weiteren Schritt, ob (und wie) die Kultur in erdelosen Verfahren realisierbar ist. Erdelose Kulturverfahren haben zusätzlich den Vorteil, dass sie eine sehr exakte Steuerung, Erfassung und Dokumentation der Wasser-und Nährelementversorgung der Nutzpflanzen ermöglichen.
  2. Ermittlung des benötigten Wurzelraumvolumens
    Das benötigte Wurzelraumvolumen ist eine zweite wichtige Information beim Anbau in Substrat oder Nährlösung und soll mit Versuchen in verschieden großen Pflanzcontainern geklärt werden.
  3. Optimale Versorgung mit Nährelementen
    In diesem zentralen Teil der HSWT-Arbeitsgruppe gilt es, die Bedarfe an essentiellen Makro- und Mikronährstoffen zu ermitteln.
  4. Photoperiodismus
    Während die Tageslänge beispielsweise am Äquator im Jahresverlauf nur um wenige Minuten variiert, gibt es in gemäßigten Breiten gravierende Unterschiede zwischen Sommer- und Wintermonaten. Vielfach sind Pflanzenarten an die Tageslänge ihres Ursprungsgebietes angepasst. Viele Spezies benötigen z. B. zur Blühinduktion bestimmte Lichtreize, die durch Länge und Intensität der täglichen Einstrahlung determiniert sind. Hier soll untersucht werden, ob Maßnahmen zur Verkürzung der Tageslänge im Sommer (z. B. Beschattung oder Verdunklung) oder eine Verlängerung der Bestrahlungszeit und/oder -intensität durch zusätzliche Assimilationsbelichtung im Winter zu einer Optimierung der Produktivität beitragen kann.

Das Ziel zum Ende der Projektlaufzeit soll ein Protokoll für den Gewächshausanbau von Sternfrucht und Papaya im gemäßigten Klimabereich sein.

3 bis 4 gelbe Sternfrüchte am Strauch
Sternfrüchte © Ralf Schmitt

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