• Laufzeit: 15.10.2021 – 28.02.2025
  • Schwerpunkt: Landnutzung

Regulierung von Trauermücken im ökologischen Anbau von Topfpflanzen - Innovative Verfahren zur Einschätzung der Attraktivität von Kultursubstraten für Trauermücken und umfassende Strategien zur Bekämpfung mittels Nützlingen (TrauTopf)

Im Rahmen des Projekts soll geklärt werden, warum manche Kultursubstrate für Trauermücken hochattraktiv sind, während andere sie kaum anziehen oder sogar eine repellente Wirkung haben. Weiterhin soll die direkte Bekämpfung von Trauermücken mit Nützlingen optimiert werden.

Hintergrund und Motivation

Trauermücken können im ökologischen Topfpflanzenanbau ein erhebliches Problem darstellen. Im Vergleich zum konventionellen Gartenbau sind die im ökologischen Anbau verwendeten torfreduzierten, organisch gedüngten Kultursubstrate deutlich attraktiver für Trauermücken und bieten diesen wesentlich bessere Lebensbedingungen. Daher kommt es im ökologischen Anbau häufig zu einer massenhaften Vermehrung und in der Folge vor allem bei Jungpflanzen zu erheblichen Ausfällen aufgrund der Fraßtätigkeit der Larven an Wurzeln und Stängeln. Hinzu kommt die Gefahr der Verbreitung von phytopathogenen Pilzen durch die adulten Tiere.

Zur Bekämpfung stehen im ökologischen Anbau Nematoden, Bacillus thuringiensis Präparate sowie räuberische Bodenmilben zur Verfügung. Allerdings ist damit bei einem hohem Befallsdruck meist kein ausreichender Bekämpfungserfolg zu erzielen. Hierfür werden umfassendere Ansätze benötigt.

Eine rechteckige Gelbtafel voll mit schwarzen Punkten steckt an einem Holzstäbchen in einem Topfbestand von Basilikum im Gewächshaus
Gelbtafel-Monitoring in einem stark mit Trauermücken befallenen Topfkräuterbestand © HSWT

Zielsetzung

Das Projekt verfolgt zwei wesentliche Ziele:

Zum Ersten soll geklärt werden, warum manche Kultursubstrate für Trauermücken hochattraktiv sind, während andere sie kaum anziehen oder sogar eine repellente Wirkung haben. Hierzu werden u. a. volatile mikrobielle Duftstoffe mit entsprechender Wirkung ermittelt. Basierend auf diesem Wissen werden Kriterien für eine Risikoeinstufung von Kultursubstraten sowie Empfehlungen für risikoarme Mischungen abgeleitet.

Zum Zweiten soll die direkte Bekämpfung von Trauermücken mit Nützlingen optimiert werden. Die in Betrieben praktizierte Bekämpfung mit Nematoden wird verbessert, indem der Nematodeneinsatz auf die Eigenschaften des Substrats abgestimmt wird. Zusätzlich werden neue Nützlinge auf ihre Eignung zur Trauermückenbekämpfung untersucht.

Durch die Zusammenführung der beiden Ansätze sollen dem Gartenbau, der Beratung, den Produktionsfirmen von Kultursubstraten und organischen Düngern sowie den Nützlingslieferanten umfassende Handlungsempfehlungen zur Minimierung der Trauermückenproblematik im ökologischen Topfpflanzenanbau an die Hand gegeben werden.

Vorgehensweise

Zunächst sollen relevante Substratbestandteile wie Komposte, Rindenhumus, Holz- und Kokosfasern sowie aus pflanzlichen und tierischen Ausgangsprodukten erzeugte Dünger (Hornspäne/-grieß/-mehl, Haarmehl, Schafwolle, Phytoperls) mittels Topfversuchen ohne Pflanze auf ihre Attraktivität für Trauermücken geprüft und gleichzeitig repellent wirkende Komponenten ermittelt werden. Im nächsten Schritt sollen dann attraktive sowie repellente Komponenten so gemischt und wiederum auf ihre Attraktivität untersucht werden, dass mögliche additive Effekte aufgetan werden können. Parallel dazu sollen volatile, mikrobielle Duftstoffe mit entsprechender Wirkung auf die Trauermücken ermittelt und analysiert werden.

Basierend auf diesem Wissen sollen im Anschluss in einer zweiten Projektphase Kriterien für eine Risikoeinstufung von Kultursubstraten sowie Empfehlungen für risikoarme Mischungen abgeleitet werden. Dazu sollen zudem die Untersuchung der Zusammensetzung der organischen Substanz sowie die Ermittlung der Biomasse von saprophytischen Pilzen im Substratgemisch beitragen.

In der dritten Projektphase sollen schließlich die erarbeiteten Strategien und Empfehlungen in ausgesuchten Betrieben unter Praxisbedingungen getestet und verifiziert werden.

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