Im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet, im Bereich des Landschaftsschutzgebiets Böhmischer Wald sowie der Naturparke Nördlicher Oberpfälzer Wald, Oberpfälzer Wald und Oberer Bayerischer Wald (Abbildung 1) zeigt sich ein zunehmender Bedarf, den Schutz der Natur, des Landschaftsbildes und der hohen biologischen Vielfalt zu optimieren. Von Interesse ist dabei das Verhältnis zwischen den Belangen des Naturschutzes einerseits und der weiteren Entwicklung des Tourismus andererseits. Derzeit steigt das Interesse, die grenznahen Gebietsflächen für Tourismus und Erholung zu nutzen. Dieses Interesse ist mit einem schnellen, oft unkoordinierten Ausbau der begleitenden Infrastruktur verbunden, der eine Beeinträchtigung des erhaltenen Naturzustandes und somit einen Konflikt mit den Belangen des Naturschutzes und dem Schutz des kulturhistorischen Erbes bedeuten kann.
Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel des INTERREG-Forschungsvorhabens, die Voraussetzungen für die naturschonende Nutzung des natürlichen wie auch des touristischen Potenzials des Böhmischen Waldes und des angrenzenden Gebiets des Oberpfälzer Waldes zu schaffen. Dabei kommt es darauf an, die wichtigen natur- und kulturhistorischen Werte zu erkennen, deren touristisches Potenzial zu definieren und daraus konzeptionelle Schritte zum Schutz dieser Werte zu entwickeln.
Abbildung 2 stellt die Vorgehensweise des Forschungsvorhabens in drei wichtigen Etappen dar:
Aktuell wird im Forschungsvorhaben an dem Gebietskonzept sowie an den folgenden Kartenwerken (Maßstab 1:100.000) gearbeitet:
Schrapp, L.; Tobisch, C.; Schroth, O.; Blum, P. (2019)
gis.Science 32 (3), S. 77-86.
Die Auswahl und Verfügbarkeit offener Geodaten, d. h. Geodaten, die frei genutzt, weiterverbreitet und weiterverwendet werden dürfen, nimmt stetig zu. Die bekannteste auf offene Geodaten spezialisierte Initiative ist das OpenStreetMap(OSM)-Projekt. Offenen Geodaten werden in vielen Bereichen der Wirtschaft und Wissenschaft großes Potenzial zugeschrieben. Diese Veröffentlichung – basierend auf dem Forschungsprojekt „Grenzüberschreitendes Konzept für Naturschutz und Naturerlebnis im Gebiet des Böhmischen Walds und der Oberpfalz“ – soll Möglichkeiten und Einschränkungen offener Geodaten am Beispiel von OSM für planungs- und tourismusbezogene Fragestellungen näher untersuchen und kritisch bewerten. Eine wichtige Frage stellt dabei die Qualität offener Geodaten dar, die von Laien erhoben wurden. Für diese Fragestellung wurde eine Methode entwickelt, wie sich Vollständigkeit (completeness) und Korrektheit (correctness) von OSM-Daten mit öffentlichen Daten systematisch vergleichen lassen. Die Anwendung dieser Methode auf drei linienbasierte Nutzungskategorien (Radwege, Wanderwege, „Skiwege“) zeigt für das Fallbeispiel Cham einen hohen Korrektheitsgrad (80-90 %) und einen relativ niedrigen Vollständigkeitsgrad (5-35 %). Infolge von Lücken und Inkonsistenzen bei der Attribuierung werden weitere Optimierungsmöglichkeiten aufgelistet sowie die Anwendung von OSM-Daten für tourismusbezogene Fragestellungen diskutiert.Qualität und Nutzbarkeit von OSM-Daten für landschaftsplanerische Fragestellungen
Peer Reviewed
Pressebericht, .; Reinke, M.; Blum, P.; Schrapp, L. (2020)
Internetseite der Regierung der Oberpfalz zur Regionalkooperation Oberpfalz und Region Pilsen, Aktuelles, abgerufen am 16.04.2020.
Naturschutz und Tourismus sinnvoll vereinen: Ergebnisse eines grenzüberschreitenden Forschungsprojekts zwischen Bayern und Tschechien
Newsmeldung HSWT, .; Reinke, M.; Blum, P.; Schrapp, L. (2020)
Forschungs-News HSWT, 09.04.2020.
Naturschutz und Tourismus sinnvoll vereinen: Ergebnisse eines grenzüberschreitenden Forschungsprojekts zwischen Bayern und Tschechien
Pressebericht, .; Reinke, M.; Schrapp, L.; Blum, P. (2020)
Internetseiten des Centrum Bavaria Bohemia (CeBB), News-Meldung vom 25.03.2020 aufgrund einer Pressemitteilung der HSWT.
Naturschutz und Tourismus sinnvoll vereinen - Ergebnisse eines grenzüberschreitenden Forschungsprojekts zwischen Bayern und Tschechien
Newsmeldung HSWT, .; Reinke, M.; Blum, P.; Schrapp, L. (2020)
Forschungs-News HSWT, 27.02.2020.
Ein Forschungsprojekt der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zeigt Wege zu grenzüberschreitendem Naturschutz und Naturerlebnis zwischen Bayern und Tschechien auf